Mein letzter Abend. Morgen flieg ich zurück nach München und mein Jahr meiner Weltreise ist damit offiziell beendet. Das versetzt mich in eine arg seltsame Stimmung. Bin aufgewühlt wie das Meer, von dem ich gerade Abschied genommen habe. Die letzten Tage hatte ich immer wieder Momente, die erfüllt waren von Dankbarkeit für alles, was ich erlebt habe. Und auch die Vorfreude, viele liebe Menschen wieder zu treffen, hat sich eingestellt. Und doch ist heute Abend alles anders.
Zuhause gibt es nicht mehr
Ich fliege heim und dabei gibt es Zuhause nicht mehr. Es fällt mir wieder ein und steht plötzlich wie eine Wand vor mir, ich bin ausgestiegen aus dem sicheren und gemütlichen Leben, das ich hatte. Mein Reisejahr war wie ein Schwebezustand, aufregend, spannend, mal wunderschön und oftmals ganz schön hart. Aber immer hatte ich im Hinterkopf, dass ich ja weiterziehen kann, wenn es mir nicht mehr gefällt. Ich habe viel gesehen, nicht nur im außen, sondern vor allem in mir. Und jetzt ist es an der Zeit wieder anzukommen.
Nicht mehr unverbindlich mit ein paar wilden Ideen vom freien Leben rumspinnen. Morgen beginnt der Ernst vom Leben, vielleicht nicht unmittelbar, aber doch symbolisch. Und wie soll mein Ernst denn ausschauen? Ich will mein Leben nicht mehr träumen, sondern meine Träume leben. Ich will verbindlich sein.
Für wen? Für mich! Will echt und mutig sein. Ein großes Vorhaben mit viel Potential für Schrammen und Prellungen. Doch meine eigene Definition von „Ernst“ zu leben, das ist das aufregendste Abenteuer, das ich mir vorstellen kann.