Ich bin jetzt seit über 6 Monaten auf Reisen und es wurde mir oft die Frage gestellt, welche Ziele ich warum gewählt habe. Mit jeder Antwort kam ich mehr ins Grübeln, was eigentlich tatsächlich meine Beweg-Gründe vor der Reise waren und von was ich mich jetzt während der Reise treiben lasse. Bis hin zur generellen Frage, was es ist, das Menschen Dinge tun lässt oder eben nicht. Da gibt es eine ganze Menge von Motiven, wie Anerkennung, Angst oder Unzufriedenheit und daneben eine unbewusste Macht, also das Unterbewusstsein oder die Seele, die bestimmte Erfahrungen machen möchte. Ich habe viel Zeit damit verbracht darüber nachzudenken und mich selbst besser kennen zu lernen.
Meine Beweggründe aufzudecken, verhilft mir zu klareren Entscheidungen und lässt mich viel mehr Verständnis haben für mich selber, wenn ich mal wieder nicht so funktioniere, wie ich das meiner Meinung nach sollte. Ich heiße meine Enttäuschungen willkommen und sage ja zu meinen Ängsten, ich erkenne und akzeptiere wer ich bin. In der Praxis bedeutet das, dass ich Argentinien und Chile storniert habe, weil ich nicht weiter reisen möchte wie bisher. Ich möchte neue Herausforderungen erleben und die bestehen für mich nicht darin wieder neue Orte zu sehen, sondern mich selbst in meiner Gangart zu fordern. Nach Peru geht es zurück nach Europa und ich werde mich auf den Weg machen und den Camino del Norte begehen. Wie lange und wie weit ist völlig offen …
Und wer oder was auch immer dafür verantwortlich ist, dass ich diesen meinen Weg beschreite, ich bin unendlich dankbar, dass ich ihn gehen darf.